23. Aug 2021
FH KÄRNTEN

Kooperation mit und für Ostafrika

Soziale Arbeit in Ostafrika ist mit großen Problemen und schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Am Studiengang Soziale Arbeit an der FH Kärnten wurde in den letzten zehn Jahren in Kooperation mit mehreren ostafrikanischen Partnerhochschulen ein Projekt zur Erforschung, Stärkung und Professionalisierung Sozialer Arbeit in Ostafrika durchgeführt.

Internationale Soziale Arbeit stärkt nachhaltige Entwicklung. Das Projekt PROSOWO „Promotion of Professional Social Work in East Africa“ hat maßgeblich zur Professionalisierung Sozialer Arbeit in Ostafrika beigetragen. Unter der Leitung von FH-Professor Helmut Spitzer wurden gemeinsam und im Dialog mit den Kolleg*innen vor Ort die Probleme, mit denen Soziale Arbeit in ostafrikanischen Ländern konfrontiert ist, aufgearbeitet und Ansätze zu deren Lösung entwickelt.

Indigene Sozialarbeitspraxis

Ziel von PROSOWO war es, durch wissenschaftliche und empirische Erforschung von Grundlagen, Lehrplanentwicklung bzw. -überarbeitung, internationale Vernetzung und berufspolitische Arbeit die Praxis der Sozialen Arbeit in den beteiligten Ländern zu befruchten und zu stärken. Dabei wurde stets auch besonderes Augenmerk darauf gelegt, wie sich Soziale Arbeit in Afrika auf ihre eigenen Wurzeln besinnen ("Indigenisierung") und das Erbe des Kolonialismus zurücklassen kann. Ein erster Ansatzpunkt war dabei, Lehrpläne zu überarbeiten und europäische Theorien und Inhalte durch Konzepte und Methoden der indigenen sozialarbeiterischen Praxis zu ersetzen. Außerdem entstanden im Rahmen des Projektes mehrere Lehrbücher über indigene Methoden der Sozialarbeit.

Wissenschaftlicher Output

Mit 10 Monografien, mehr als 50 Konferenzbeiträgen und zahlreichen Artikeln in Fachzeitschriften kann sich der wissenschaftliche Output des Projektes PROSOWO insgesamt sehen lassen. Die Projektpartner waren darüber hinaus bestrebt, Sozialarbeit auch als politischen Faktor zu etablieren und aktiv auf die Sozialpolitik in den beteiligten Ländern Einfluss zu nehmen bzw. ein Berufsgesetz für Sozialarbeiter*innen einzuführen. Alles in allem hat das Projekt, das vom österreichischen Hochschulkooperationsprogramm APPEAR finanziert wurde und 2019 endete, nachhaltig zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Ostafrika und zur Kapazitätsbildung der beteiligten Partnerinstitutionen beigetragen.